Münsterlinger Männerturner im Toggenburg
Vor einem Jahr hatte es zu Beginn der Turnreise geschüttet wie aus Kübeln. Wie könnte da ein leichter Regen die Münsterlinger Männerturner von ihrem Jahresausflug abhalten? Zehn Berg- und Wanderhungrige haben sich auf den Weg zu den Churfirsten aufgemacht. Christian Huber führte die Teilnehmer zuerst einmal nach Lichtensteig ins Café Huber, wo sich die Männer für die kommende Wanderung stärken konnten. Im Toggenburg, genauer gesagt in Starkenbach folgte der Umstieg auf die Selunbahn, eine „Kastenbahn älterer Bauart“ oder eher eine offene Holzkiste mit Dach für maximal fünf Personen. Die Bahn selbst war der erste Höhepunkt, die Fahrt mit dieser Bahn der zweite Höhepunkt. Unmittelbar nach der Ankunft auf Alp Selun folgte der dritte Höhepunkt, nämlich eine Runde des typisch appenzellerischen Zaubertranks mit 42(!) Kräutern. Da muss Mann einfach gesund und fit bleiben (oder werden).
Die Besichtigung des Wildmannlislochs, eine Höhle in der Nähe der Selunbahn, wurde durch die regnerische Witterung etwas beeinträchtigt. In der Höhle hatte sich ein kleiner See gebildet, der die Begehung stoppte. Wer will schon das Risiko eingehen, in einer Höhle eingeschlossen zu sein? Es folgte die erste Wanderstrecke zur Alp Sellamatt, ein entspanntes Einlaufen und lockere Gespräche, oder lockeres Einlaufen und entspannte Gespräche. Das machte hungrig. Der Jahreszeit entsprechend waren die Wandersmänner wild auf Wild.
Das Nachtquartier war nicht allzu weit entfernt. So blieb Zeit für ein Jässchen oder gar ein Mittagsschläfchen auf der Alp Selamatt. Als dann eine Gruppe von 40 Frauen eintraf, mussten die Männerturner leider (oder zum Glück) Zeit zum Gasthaus Stöfeli aufbrechen. Dort angekommen war es Zeit für einen Apéro, Zimmerbezug und Duschen. Das machte hungrig. Das nächste Essen war fällig. Und was dann? Richtig: Jassen, Plaudern, den Abend geniessen.
Nach dem Morgenessen und einem ärztlich verordneten 42-Kräuterdoping folgte der Aufstieg hinauf zum schönen und weltbekannten Berggasthaus auf dem Chäserrugg. Offensichtlich hatte die Wetterfee oder Thomas Bucheli oder Petrus oder wer auch immer die Turner durch den Nebel gesehen und freundlicherweise der Sonne zum Durchblick verholfen.
Wer hinauf geht, muss auch wieder runter. Weil der Weg Richtung Iltios vom Vortrag her bekannt war, wurde die erste Etappe mit der Bahn bewältigt. Zu Fuss ging’s weiter Richtung Unterwasser. Das machte hungrig. Im Gaden, im Garten, an der Sonne wurde noch einmal gemütlich und gepflegt verpflegt. Ja, das war’s. Fehlte nur noch die letzte Etappe ins Tal und dann nach Hause. Regen, aber nicht zu viel, Wandern, aber nicht zu viel, Trinken, aber nicht zu viel und Essen, aber nicht zu viel – was für ein schönes Wochenende. Einen herzlichen Dank an Pascal Tschumi, den Organisator dieser gemütlichen Turnreise.
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